DOGMA
Decentralised Organisation and Operation of Guided Transport by Multi Agent Systems
Projektbearbeiter: |
Imma Braun, Stefan König |
Dezentrales Organisations- und Betriebskonzept für
spurgebundenen Verkehr mittels Multi-Agentensystemen
Der makrologistische Strukturwandel des Güterverkehrsmarkts,
hervorgerufen durch Substitutions-, Güterstruktur-, Logistik- und
Integrationseffekte, führt infolge veränderter Anforderungen an die
Strukturen und Prozesse des Güterverkehrs zu zunehmenden Verlusten
an Marktanteilen des Schienengüterverkehrs am
Gesamtgüterverkehrsmarkt. Ursache hierfür ist, dass die heutigen
Strukturen und Prozesse des Schienengüterverkehrs bei der Erfüllung
der gewandelten Kundenanforderungen an ihre Grenzen stoßen und
Veränderungen der gewachsenen Strukturen trotz großen Aufwands nur
zu inkrementellen Verbesserungen führen. Am Institut für
Verkehrssicherheit und Automatisierungstechnik der TU Braunschweig
werden daher neue Konzepte für die Organisation und den Betrieb des
Schienengüterverkehrs untersucht, die das Ziel verfolgen, durch
kohärente Planungs- und Organisationsstrukturen mit sowohl auf
langfristige als auch kurzfristige Nachfrage reagieren
können.
In Abkehr von monolithischen Komplettlösungen wird an der
Konzeption eines dezentralen, agentenbasierten Betriebs- und
Organisationskonzepts zur Transportplanung und -durchführung unter
dem Namen DOGMA gearbeitet. Das Akronym DOGMA steht für
"Decentralised Organisation of Guided Transport by Multi Agent
Systems". Ziel und Anspruch von DOGMA ist ein konzeptioneller,
systemischer und informationstechnischer Rahmen, in dem bereits
bewährte Teillösungen adaptiert und in Kombination mit neu zu
entwerfenden in ein umfassendes Informationssystem eingebettet und
untereinander verflochten werden können. Das Bild gibt einen
Überblick über die Teilprozesse, die im Rahmen von DOGMA
berücksichtigt werden.
Neben der Verschränkung von bisher isolierten oder rückwirkungsfrei
verbundenen Planungsprozessen und der Ausdehnung der Planungsphase
bis in den Betrieb hinein dient der Betrieb selbst angetriebener,
kooperationsfähiger Transporteinheiten, die gemeinsam mit Zügen,
welche mit konventioneller Leit- und Sicherungstechnik ausgerüstet
sind in einem Netz betrieben werden können, dazu, das
Leistungsangebot zu individualisieren und die Reaktionsfähigkeit
auf kurzfristige Bedarfe zu verbessern, ohne dass die langfristige
Planbarkeit von Transporten eingeschränkt wird.
Aktuelle Forschungsarbeiten befassen sich mit der konzeptionellen
Ausgestaltung der dargestellten Teilprozesse sowie mit der
Realisierung eines verteilten, agentenbasierten Simulators für ein
dezentrales Betriebs- und Organisationskonzept.